Was brauche ich? Worin unterscheiden sich Beratung und Psychotherapie? Wann ist das eine und wann das andere nötig?
Beratung kann nötig sein, wenn ein Klient keinen Ausweg aus einem Problem finden kann. Man braucht eine andere Meinung als die von Freunden oder Verwandten. Er braucht wissenschaftliche Ratschläge (Beratung) mit Bezug darauf, wie er seine Blockade bewältigen kann. Eine Beratung ist ein kürzerer Prozess, der jedoch nicht mit einer Analyse der psychischen Welt des Individuums einhergeht.
Die Psychotherapie ist ein tiefer und damit länger andauernder Prozess, der grundsätzlich auf einer therapeutischen Beziehung zwischen dem Klienten und dem Psychologen beruht. Eine gute Beziehung wird durch das Vorhandensein eines Klimas der gegenseitigen Akzeptanz, des Vertrauens, der Transparenz und seitens des Therapeuten durch Empathie definiert. Eine wichtige Rolle im Psychotherapieprozess spielt die Bereitschaft des Therapierenden, mit sich selbst zu arbeiten und die manchmal schwierigen Phasen auszuhalten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Geduld ein großer Alliierter ist, bis das ,,Licht im Tunnel’’ erscheint.
Ob Beratung oder Psychotherapie hängt von der Art der Schwierigkeiten und dem Grad der inneren Blockade des Individuums ab. Ebenfalls kommt es auf seine Bereitschaft an, in sich ,,einzutauchen’’, beziehungsweise in einen strukturierten Therapieprozess einzutreten. In der ersten Sitzung diskutiert der Psychologe mit seinem Klienten über das Problem, mit dem er konfrontiert ist. Sie entscheiden dann miteinander, wie es weitergehen kann.